Ist es schön, Dialekt zu sprechen?

Weltweit gibt es heute etwa 6500 Sprachen. Das scheint viel zu sein, wenn man aber die Dialekte auch miteinberechnet, ist die Zahl schon angemessener. Allerdings spricht fast die Hälfte der Menschen nur etwa 20 Sprachen. Deutsch steht mit etwa 100 Mio. Muttersprachlern auf Platz 12. Sprachforscher sind aber der Ansicht, dass alle zwei Wochen eine Sprache stirbt. Ist das ein Grund zur Sorge?Dialekte in Deutschland

Was ist der Unterschied zwischen einem Dialekt und einer Sprache?

Es ist schwierig, Dialekt von Sprache zu trennen, denn es gibt keine genauen Kriterien dafür. Grundsätzlich ist das, was wir für eine verbale Äußerung benutzen, eine Sprache. Die Standartsprache, in Deutschland auch Hochdeutsch genannt, überdacht alle seine regionale Besonderheiten – die Dialekte.

Seit 1945 sind in Deutschland etwa 50 regionale Dialekte aufgezeichnet, wobei heute haben viele an Bedeutung verloren und werden kaum noch gesprochen. Die Anerkennung der Dialekte als eigene Sprache war jahrelang für viele Regionen Deutschlands essenziell, damit sie als Staatsgebiete oder Bundesländer akzeptiert werden.

Apropos Hochdeutsch, so wie wir es heute kennen, ist eine künstlich geschaffene Sprache, die erst seit ein paar Hundert Jahren gibt. Vor vier Hundert Jahren gab es in Deutschland keine einheitliche Standartsprache. Der Handel zwischen den Regionen und die Neuzeit haben dazu beigebracht, Hochdeutsch als eine allgemeine Schriftsprache anzuerkennen.

Sind die Dialekte wichtig?

Die Gesellschaft hat festgestellt, dass die Dialekte ein Teil der Identität sind und versucht deshalb sie vor dem Aussterben zu retten. Man kann sich im Dialekt auch viel genauer ausdrücken, auch wenn sie manchmal bäuerlich und ungebildet klingen.

So viel zu den Vorteilen. Die Globalisierung heute braucht keine Sprachenvielfalt und Englisch ist ein gutes Beispiel dafür, denn die Sprache verbindet die Menschen aus aller Welt. Sie sollen sich einfach miteinander verstehen. Wir leben schon lange nicht in Clans, damit wir uns durch die Sprache unterscheiden. In der Zukunft soll jeder jeden verstehen.

Viele Deutschlernende beschäftigt die Frage, ob es reicht, Hochdeutsch zu lernen, wenn sie in einem Dorf leben, wo sie kaum den Dialekt verstehen, aber eigentlich die ganze Zeit hören. Die Antwort ist ja, denn erstens ist Deutsch die meistgesprochene Muttersprache in Westeuropa, zweitens kann man sich mit Hochdeutsch in dem ganzen deutschsprachigen Raum verständigen und nicht nur in Deutschland. Viele Dialekte haben auch keine eigene Schrift und man kann sie aus diesem Grund sehr schwer lernen. Viele versuchen, den Dialekt nachzuahmen, ohne zu merken, wie unschön das klingt, weil sie nicht mal richtig Hochdeutsch gelernt haben, z.B. die Nomen mit dem richtigen Artikel. Nicht zuletzt sind auch viele Dialekte vom Aussterben bedroht, wie schon erwähnt, als Folge der Globalisierung.

Diskussionsfragen zum Thema

  1. Finden Sie die Dialekte schön?
  2. Wie wichtig sind die Dialekte für Sie und hatten Sie schon Zweifel daran, nur Hochdeutsch und keinen Dialekt zu lernen?
  3. Haben Sie schon die Situation erlebt, unter Menschen zu sein, die nur im Dialekt mit Ihnen gesprochen haben und Sie haben dabei nicht alles verstanden? Wie war das für Sie?
  4. Sprechen Sie selber in Ihrer Muttersprache Dialekt?

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