Haben Sie sich schon gefragt, warum man beim Stress zum Psychoterapeuten geht, wenn der Stress oft auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Rückenschmerzen verursacht? Die Antwort ist relativ einfach – alle diesen Beschwerden haben einen psychyschen Hintergrund. Außerdem reagiert jeder anders auf Stress. Das bedeutet, dass was für den einen als Stress eingestuft wird, ist für den anderen eine ganz normale Aufgabe. Deshalb sind sowohl das Übermaß an Aufgaben und die Überforderung als auch die Unterforderung und das Nichtstun Stresfaktoren und können Stress auslösen.
Was ist Stress?
Die Antwort liegt mehrere Tausend Jahre in der Geschichte der Menschheit zurück. Damals war der Kampf ums Überleben ein alltägliches Abenteuer. Dinosaurier und Raubtiere waren eine Lebensbedrohung für den Urmenschen. Der Stress war eine natürliche Reaktion des Organismus, um der Gefahr zu entkommen. Der Adrenalin- und Kortisolspiegel steigt rasant, die Kräfte werden mobilisiert und Energie wird freigesetzt. Der Stress war also damals lebensnotwendig.
Heute reagiert der Körper mit der gleichen chemischen Reaktion, wenn wir ,,Stress,, empfinden. Das können die zu bewältigenden Aufgaben auf der Arbeit, Klausuren oder das Privatleben sein. Allerdings können wir die freigesetzte Energie nicht verbrauchen, deswegen ist der Sport bestens geeignet, um die Energiebalance zu erreichen. Nicht alle sehen aber einen Sinn darin, bzw. machen etwas dagegen.
Ist der Stress gefährlich?
Die Dosis macht das Gift, denn Stress in einem gesunden Maß tut uns gut. Die Schwierigkeiten sind ein Teil unserers Lebens, aber wir müssen nun richtig mit ihnen umgehen. Das können leider nicht alle. Der Stress wird erst gefährlich, wenn er zu einer Dauererscheinung wird. Auf der Arbeit z.B. kann man nicht fliehen um sich zu retten, so wie die Urmenschen bei einer Gefahr gemacht haben. Als Folge davon stapeln sich das Adrenalin und das Kortisol allmählig in unserem Körper und werden nun schwer von ihm abgebaut. Also reagiert er mit Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Störungen usw. Der Dauerstress macht aber alt und sinkt aber die Lebenserwartung – gestresste Menschen leben kürzer.
Wie reagieren wir auf Stress?
Bei der Stresswahrnehmung spielen das Geschlecht, das Alter und nicht zuletzt die eigene Persönlichkeit eine Rolle. Frauen reagieren generell mehr mit psychischen Störungen, Männer dagegen mit körperlichen. Mit dem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit des Körpers ab, somit auch die Stressresistenz. Ältere Menschen haben aber dagegen mehr Erfahrung in Stresssituationen und können viel besser damit umgehen.
Können wir ohne Stress leben?
Völlig stressfrei können wir nicht leben, und sollten auch nicht. Ein Leben ohne Stress gibt es gar nicht, denn der Mangel an Stress bedeutet an sich auch Stress. Schlußendlich wirkt der Stress bei jedem anders. Derjenige, der stärker davon betroffen ist, hat es wahrscheinlich notwendig, denn Stress lässt wie bei Leistungssportler Energie frei, um der Herausforderung gerecht zu werden.
Diskussionsfragen zum Thema:
- Was bedeutet für Sie Stress und sind Sie oft gestresst? Beschreiben Sie einige Stresssituationen.
- Ist der Stress für Sie gesund oder eher ungesund?
- Sind die Menschen in Ihrem Umfeld gestresst und wie wirkt das auf Sie?
Ich wusste nicht, dass der Stress auch gut sein kann. Dann ist ja nicht so schlimm, man muss den nur von der positiven Seite aus sehen